Naomi Susan Isaacs

TEDxSpeaker, führende Charismologin
internationaler Coach und Trainerin
Jazzsängerin, Authorin

Dies ist mein Lebensweg

Ich wurde 1943 in London in eine musikalische Familie geboren: Vater war Pianist, Mutter Balletttänzerin, so dass ich als Kind automatisch Klavier und Ballettunterricht bekam.
Wofür ich heute noch dankbar bin. Meine Familie war stark klassisch orientiert und, obwohl
ich die Musik mochte, fehlte mir noch ein Element, das ich erst durch die Begegnung mit American Folk Music, Skiffle und Jazz fand. Zum Entsetzen meiner Eltern, kaufte ich eine
Gitarre und gröhlte Railroad Songs wie „John Henry“, während ich verbotenerweise abends Jazzclubs in London besuchte.

Meine Familie verachtete diese Musik, was mir als Rebellin vielleicht einen Grund mehr lieferte, dranzubleiben. Mitte der 60er zog ich nach Birmingham, fing an als Schullehrerin zu arbeiten und verbrachte all meine Freizeit in den Folk-Clubs der Midlands, wo ich die Songs von Woodie Guthrie, Pete Seeger, Paul Simon, Tom Paxton und später natürlich Bob Dylan sang und mir dabei einen guten Ruf erarbeitete.

1967 lernte ich einen jungen Man kennen, der in einer „Trad“ Jazzband an der Uni spielte. Mit dieser Band durfte ich hin und wieder ein paar Songs singen – eine neue, aufregende Erfahrung. Der junge Man und ich heirateten, zogen Ende 1968 nach München, und sind heute noch hier und bestens befreundet.

In München war es gerade die Hochzeit für Dixiebands – Pinky’s Courthouse Gang, die Jazzkränzchen Immergrün, Footwarmers – überall wurde gespielt, vor allem im Türkenkeller, einem kalten Keller im Eingangstor zur alten Bundeswehrkaserne, die dort stand, wo heute die Pinakothek der Moderne steht.

Wir spielten mit und genossen das Leben in München in vollen Zügen.

Allmählich wandelten sich unsere Interessen und wir hörten auf, die Clubs zu besuchen. Ich arbeitete als „Tippse“ in einem großen Konzern. Über die nächsten 15 Jahre und viele Firmen stieg ich hinauf zur Abteilungssekretärin.

Als ich 1984 zum Single-Leben zurückkehrte, besann ich mich auf Musik und fing wieder an, Jazzclubs in München zu besuchen, allen voran die Unterfahrt, die zu meinem „zweiten Wohnzimmer“ wurde. Ich half in der Küche und an der Kasse, stieg bei den Jamsessions ein, wurde von vielen Musikern ermutigt und unterstützt, bis ich schließlich nicht mehr an meinem Büroschreibtisch sitzen konnte. Was bisher nur Hobby gewesen war, wurde zum Beruf. An einem denkwürdigen Tag im Jahr 1986, kündigte ich meinen Job als Sekretärin und schenkte mir ein Sabbatjahr, um mich ganz der Musik zu widmen und herauszufinden, ob diese Musikwelt mich haben wollte.

Offensichtlich war es eine gute Entscheidung: Am Ende des ersten Jahres hatte ich eine kleine Italientournee absolviert und eine kleine Schar von Schülern um mich gesammelt. Durch diese Schüler entdeckte ich meine Leidenschaft fürs Unterrichten.

Während der folgenden Jahre besuchte ich kontinuierlich Jazzworkshops im In- und Ausland und ergänzte meine Musikkenntnisse mit Workshops und Ausbildungen in Kinesiologie, Familienstellen nach Bert Hellinger, NLP, ESP und vieles mehr.

1990 gründete ich das New Vocal Center, ein Zentrum für Unterricht und Workshops „mit, um und für die Stimme“. Ich nahm weiterhin Unterricht bei und organisierte Workshops mit vielen Größen der internationalen Jazzszene, unter anderen Mark Murphy, Sheila Jordan, Jay Clayton, Theo Bleckmann, Angela Brown, Rhiannon, und viele mehr, die ein eigenes und das Leben des New Vocal Center bereichert haben.

Bald nahm meine eigene Reisetätigkeit solche Ausmaße an, dass ich 1998 das New Vocal Center ruhen lassen musste, um mich auf meine eigene Karriere zu konzentrieren.

Jetzt, viele Jahre später bin ich immer noch stark mit Musik beschäftigt, sehr mit der Jazzszene in München verbunden und hatte das große Vergnügen, in vielen Europäischen Ländern als auch in Singapur, USA und Kanada Workshops und Konzerte zu geben. Auch wurde ich des Öfteren als Jurorin tätig, u.a. für die Reihe „Jugend musiziert“ auf Landes- und Bundesebene.

Das Musikerleben kann auch manchmal etwas einsam sein und die Reiserei ist nicht immer so glamourös, wie ihr Ruf. Ich habe auf dem Boden in kalten, feuchten Speichern geschlafen ohne eine richtige Waschgelegenheit, Meilen weit von einer Tasse Kaffee oder ein Stück Brot. Ich musste mir anhören, dass Künstler „einfache Behausungen“ bevorzugen, weil sie sich in einem richtigen Hotel deplatziert fühlen würden. Ich habe im Auto auf öffentlichen Parkplätzen geschlafen und Hoteleinrichtungen gesucht, um mich morgens zu waschen….

Andererseits wurde ich eingeladen, privat zu wohnen und habe enorme Gastfreundschaft und Großzügigkeit erlebt – und dabei ein paar Freunde fürs Leben gemacht.

5 CDs sind unter meinem Namen erschienen: Mit Georg Janker und Eric Zwang-Eriksson die CD Scapelands (freie Improvisation); mit Tonmeister Peter Lübke die CD Voice Meditations. Gitarrist Thorsten Bendzko und ich produzierten zwei CDs zusammen: die Duo CD „from Dylan to Lear“ und im Quintett mit Jim Dvorak (tp), Ingo Nagel (b) und Harald Müller (dr) „Nightmares and Lullabies“. Als Letzte erschien das Naomi Susan Isaacs Song Book und CD „One Woman“, in denen ich 12 meiner eigenen Songs dokumentiert hbe.

Ursprünglich als Musikprojekt für Kinder konzipiert, ist mein Buch „Postkarte aus Bali … ein Kinderbuch für Erwachsene“ im Jahr 2013 erschienen und wurde seitdem auf der Frankfurter und der Leipziger Buchmesse präsentiert.

2017 machte ich eine kreative Pause, während derer ich an vielen Workshops und Kursen teilnahm. Ich wurde auch mit einer Einladung zum Gespräch mit Hollywood Filmstar John Travolta geehrt. Im Rahmen eines Celebrity Panels in Los Angeles wurde ich zu meiner Leidenschaft – Charisma! – befragt. Insgesamt eine spannende und bereichernde Zeit. 2018 fing ich mit “Arbeit wieder an und gab den ersten Charismology Workshop in Singapur. Die Reiserei fängt wieder an!

Das Leben ist ein einziges Abenteuer. Ich bin dankbar für alles, was ich bisher lernen, erfahren und weitergeben durfte – und freue mich auf alles Weitere.

München, Januar 2019